ESPON TRACC
Transport Accessibility at Regional/Local Scale
and Patterns in Europe
(2010-2014)
Das ESPON-Projekt TRACC (Transport Accessibility at Regional/Local Scale and Patterns in Europe) hatte zum Ziel, die Ergebnisse vorhandener Studien zur Erreichbarkeit in Europa aufzugreifen und fortzuschreiben, die bisher berechneten Erreichbarkeitsindikatoren durch zusätzliche Indikatoren für neue politische Fragen zu erweitern, die räumliche Auflösung der Erreichbarkeitsindikatoren zu erhöhen und die wahrscheinlichen Auswirkungen möglicher Politikmaßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene zur Verbesserung der globalen, europäischen und regionalen Erreichbarkeit im Lichte neuer Herausforderungen wie Globalisierung, Energieverknappung und Klimawandel zu erkunden.

Projektpartner waren die Karlsuniversität, Prag, Tschechische Republik, das Büro für Raumforschung, Raumplanung und Geoinformation (RRG), Oldenburg, Deutschland, Mcrit, Barcelona, Spanien, die Universität Oulu, Finnland, TRT Trasporti e Territorio, Mailand, Italien und das Institut für Geographie und räumliche Organisation der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau, Polen.

Das Projekt sollte die folgenden politischen Schlüsselfragen aus europäischer Sicht beantworten:
-Was sind die Unterschiede zwischen Errreichbarkeit auf drei räumlichen Ebenen (global, europäisch und regional) mit den vier Verkehrsarten Straße, Schiene, Wasser und Luft?
-Welcher Wirkungszusammennhang besteht zwischen der Erreichbarkeit auf den verschiedenen räumlichen Ebenen und der Wirtschaftsentwicklung? Wie hat sich dieser Wirkungszusammenhalt über die Zeit verändert? Ist seine Stärke in verschiedenen Teilen Europas unterschiedlich?
-Welche Auswirkungen hätten steigtende Energiepreise auf die zukünftige Entwicklung des Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftverkehrs?
-Was wären die Auswirkungen unterschiedlicher Verkehrsszenarien auf Klimawandel, Erreichbarkeit und Wirtschaftsentwicklung?

Außerdem untersuchte das Projekt die in vielen bisherigen Projekten vernachlässigte regionale Dimension der Erreichbarkeit:
-Wie sieht Erreichbarkeit/Konnektivität auf regionaler Ebene aus?
-In welchen Regionen in Europa ist die europäische Erreichbarkeit sehr verschieden von der regionalen Erreichbarkeit?

Von diesen politischen Schlüsselfragen waren die Ziele des Projekts abgeleitet:
-die Ergebnisse vorhandenener Erreichbarkeitsstudien auf europäischer Ebene mit Hilfe der neuesten verfügbaren Netzdaten und sozioökonomischen Strukturdaten fortzuschreiben,
-die Bandbreite von Erreichbarkeitindikatoren durch weitere Indikatoren zu erweitern, die Antworten auf neue politische Fragen geben und die Qualität und Validität der vorhandenen Indikatoren erweitern,
-die räumliche Auflösung der Erreichbarkeitsindikatoren durch die Berechnung globaler und regionaler Erreichbarkeitsindikatoren,
-die wahrscheinlichen Auswirkungen möglicher politischer Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene zur Verbesserung der globalen, europäischen und regionalen Erreichbarkeit angesichts neuer Herausforderungen wie Globalisierung, Energierverknappung und Klimawandel abzuschätzen.

Das Projekt erweiterte den Stand der Forschung auf dem Gebiet der Erreichbarkeitsforschung in Europa:
-Es schrieb die Ergebnisse vorhandener Studien zur Erreichbarkeit auf europäischer Ebene mit den neuesten verfügbaren Netzdaten und sozioökonomischen Strukturdaten fort.
-Es erweiterte die Bandbreite von Erreichbarkeitsindikatoren durch weitere Indikatoren, die Antworten auf neue politische Fragen geben und die Qualität und Validität der vorhandenen Indikatoren verbessern.
-Es erweiterte die räumliche Auflösung der Erreichbarkeitsindikatoren durch die Berechnung globaler und regionaler Erreicbarkeitsindikatoren.
-Es erkundete die wahrscheinlichen Aufwirkungen möglicher Politiken auf europäischer und nationaler Ebene, um angesichts neuer Herausforderungen wie Globalisierung, Energieverknappung und Klimawandel die globale, europäische und regionale Erreichbarkeit zu verbessern.

Das Projekt war in sieben Arbeitspakete (Tasks) gegliedert:
-Task 1: Methode/Indikatoren
-Task 2: Netzdaten und sozioökonomische Daten
-Task 3: Europäische Erreichbarkeit: Personenverkehr
-Task 4: Europäische Erreichbarkeit: Gütervekehr
-Task 5: Regionale Erreichbarkeit
-Task 6: Wirkungen von Erreichbarkeit
-Task 7: Politische Schlussfolgerungen

Das Projekt begann mit den Standard-Erreichbarkeitsindikatoren aus den früheren ESPON-Projekten ESPON 1.2.1, ESPON 1.1.1, ESPON 2.1.1 and ESPON 1.1.3 und deren Forschreibung ESPON Accessibility Update und erweiterte diese zunächst um Erreichbarkeitindikatoren im Gütervekehr und globalen Erreichbarkeitsindikatoren und danach in regionalen Fallstudien um Erreichbarkeitsindikatoren auf regionaler und intraregionaler Ebene. Durch die Erprobung verschiedener alternativer Möglichkeiten, regionale/lokale Erreichbarkeitsindikatoren zu berechnen, und deren Vergleich mit europäischen Erreichbarkeitsindikatoren wurde der zusätzliche Nutzen detaillierterer Erreichbarkeitsindikatoiren abgeschätzt.

Die Ergebnisse des Projekts sind
-ein konsistenter Satz europäischer Netzdaten und regionaler sozioökonomischer Daten,
-eine Datenbasis mit unterschiedlichen Erreichbarkeitsindikatoren auf NUTS-3-Ebene,
-der empirische Nachweis des Wirksungszusammenhangs zwischen Erreichbarkeit und Regionalentwickluung (BIP je Einwohner, Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen des Verkehrs),
-Fallstudien über regionale Erreichbarkeit in unterschiedlichen Regionstypen,
-explorative Untersuchungen über europaweite regionale Erreichbarkeit,
-politikrelevante Ergebnisse, politische Schlussfolgerungen und Vorschläge für zukünftige Forschungen.

Das Untersuchungsgebiet der Analysen waren NUTS-3- oder äquivalente Regionen in allen am ESPON 2013 Programm teilnehmenden Ländern sowie den Ländern des westlichen Balkans und größere Regionen in angrenzenden Ländern und der übrigen Welt. Kleinere räumliche Einheiten wurden in den sieben regionalen Fallstudien verwendet (siehe Abbildung): EURAM (Mediterranean Arc Euroregion), Norditalien, Bayern, Tschechische Republik, Polen, Skandinavien und Finnland.

TRACC-Fallstudienregionen


Die Ergebnisses des Projekts sind in kompakter Form enthalten in:

Spiekermann, K., Wegener, M., Kveton, V., Marada, M., Schürmann, C., Biosca, O., Ulied Segui, A., Antikainen, H., Kotavaara, O., Rusanen, J., Bielanska, D., Fiorello, D., Komornicki, T., Rosik, P., Stepniak, M. (2015): Transport Accessibility at Regional/Local Scale and Patterns in Europe. TRACC Executive Summary and Final Report. Luxemburg: ESPON.

Die ausführlichen Ergebnisse enthält:

Spiekermann, K., Wegener, M., Kveton, V., Marada, M., Schürmann, C., Biosca, O., Ulied Segui, A., Antikainen, H., Kotavaara, O., Rusanen, J., Bielanska, D., Fiorello, D., Komornicki, T., Rosik, P., Stepniak, M. (2015): Transport Accessibility at Regional Scale in Europe TRACC Scientific Report. Luxemburg: ESPON.

Eine Übersicht über die sieben Fallstudien ist enthalten in Transport Accessibility at Regional Scale in Europe TRACC Regional Case Study Book verfügbar. Die Fallstudien selbst können von der TRACC Website heruntergeladen werden.

Die Ergebnisse des TRACC-Projekts sind außerdem in einer Sonderausgabe Transport Accessibility at Regional Scale in Europe der Zeitschrift EUROPA XXI des Institute of Geography and Spatial Organization der Polnischen Akademie der Wissenschaften erschienen.