ESPON 2.1.1: Territorial Impacts of EU Transport and TEN Policies (2002-2005)
Das Projekt ESPON 2.1.1 hatte die Aufgabe, die räumlichen Auswirkungen der Verkehrspolitik der EU und der transeuropäischen Netze (TEN) für Verkehr und Telekommunikation darauf hin zu untersuchen, inwieweit sie zu den Zielen des Europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK) Wettbewerbsfähigkeit, räumliche Kohäsion und Polyzentralität beitragen. Es sollte den Einfluss der Verkehrs- und Telekommunikationspolitik auf die Raumentwicklung auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene und die Wechselwirkungen zwischen Maßnahmen der EU und der Mitgliedsländer aufzeigen und zukünftige Maßnahmen zur Förderung der räumlichen Kohäsion und einer polyzentrischen umd ausgewogeneren Raumstruktur in Europa sowie geeignete Instrumente zur Verbesserung der Koordination zwischen den Fachpolitiken der EU und der Mitgliedsländer und dem EUREK vorschlagen.
Hierfür überprüfte das Projekt mehrere retrospektive und prospektive Szenarien der Realisierung der europäischen Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur and damit zusammenhängende Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf Verkehrsüberlastung, regionale Wirtschaftsentwicklung, räumliche Kohäsion und Polyzentralität von Stadtsystemen mit Hilfe moderner regionalökonomischer Modelle. Der Beitrag von S&W zu ESPON 2.1.1 bestand in der Anwendung des SASI-Modells für die Simulation der Szenarien.
Die Verkehrsinfrastrukturszenarien wurden implementiert auf der Grundlage der am Institut für Raumplanung der Universität Dortmund entwickelten GIS-basierten europäischen Straßen-, Schienen-, Wasserstraßen- und Luftverkehrsdatenbank. Die für die Modellierung verwendeten "strategischen" Netze sind eine Untermenge dieser Datenbank und umfassen die TEN- and TINA-Netze plus eine erhebliche Zahl zusätzlicher Strecken zur Anbindung der NUTS-3-Regionen in der EU und äquivalenter Regionen in den übrigen Ländern. Die Entwicklung des Straßen- und Schienennetzes über die Zeit wurde in Fünfjahresschritten für die Jahre die Jahre 1981 bis 2021 kodiert. Die Telekommunikationsszenarien waren als unterschiedliche Strategien, die entweder auf maximales Wachstum oder möglichst gleichmäßige Diffusion der Telekommunikationsinfrastruktur ausgerichtet waren. Darüber hinaus untersuchte das Projekt institutionelle Aspekte der europäischen Verkehrs- und Telekomunikationspolitik und machte Vorschläge zur Überwindung nationaler Interessen zugunsten einer gemeinsamen europäischen Perspektive.
Das Projekt war eine Kooperation von Forschungseinrichtungen aus sieben Ländern: der Christian-Albrecht-Universität als Koordinator, Spiekermann & Wegener (S&W), Stadt- und Regionalforschung, Dortmund, und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn, aus Deutschland, dem Politecnico di Milano, Mailand, aus Italien, der Vrije Universiteit, Amsterdam, aus den Niederlanden, der Königlichen Technische Hochschule, Stockholm, aus Schweden, und der Universit of Kent, Canterbury, aus Großbritannien, mit Beiträgen vom Institut für Verkehrsökonomie, Oslo, Norwegen und der Bundesanstalt für Raumentwicklung, Bern, Schweiz.
The Schlussbericht von ESPON 2.1.1 kann von der ESPON-Website heruntergeladen werden:
Bröcker, J., Capello, R., Lundqvist, L., Meyer, R., Rouwendal, J., Schneekloth, N., Spairani, A., Spangenberg, M., Spiekermann, K., van Vuuren, D., Vickerman, R. Wegener, M. (2005): Territorial Impacts of EU Transport and TEN Policies. Final Report of ESPON 2.1.1. Kiel: Christian-Albrechts University of Kiel.
Zusammenfassungen der Ergebnisse des Projekts sind enthalten in
Spiekermann, K., Wegener, M. (2006): Accessibility and spatial development in Europe. Scienze Regionali. Italian Journal of Regional Science 5(2), 15-46.
Bröcker, J., Schneekloth, N. (2006): European transport policy and cohesion: an assessment by CGE analysis. Scienze Regionali. Italian Journal of Regional Science 5(2), 47-70.
Capello, R., Spairani, A. (2006): Territorial impact of European telecommunications policies. Scienze Regionali. Italian Journal of Regional Science 5(2), 71-92.